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Frage Reise ins Land der roten Türme

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9 Jahre 2 Monate her #195441 von Morchel
Morchel antwortete auf Reise ins Land der roten Türme
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  • Juergen_L
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9 Jahre 2 Monate her #195435 von Juergen_L
Reise ins Land der roten Türme wurde erstellt von Juergen_L
Um für etwas Kurzweil zu sorgen, stell ich mal ein Artikelchenein rein. Sozusagen der Bericht vom Pfalzkletterkurs 2013.
Anregungen, Lob, Kritik (bringt es mir schonend bei) herzlich willkommen.


Weit im Westen gibt es ein sagenumwobenes Land, dessen liebliche, bewaldete Kuppen von rot leuchtenden Festungen gekrönt sind. Diese galten lange Zeit als uneinnehmbar. Doch dann, es ist noch gar nicht so lange her erschienen mutige Recken, die den Kampf aufnahmen. Zu den besten und kühnsten dieser Schar gehörten die Ritter Fritz, Otto und Theo, wirkliche Männer*. Ihr Mut und ihr Verlangen diese Burgen zu erobern war so groß, dass sie, wenn ein roter Schlund sie zu verschlingen drohte, sich ihm mit aller Kraft entgegen warfen. Durch ihr Geschick und ihr Können blieben sie meist Sieger. Doch nicht immer! Ein riesiges Maul spuckte Theo dereinst in hohem Bogen aus, hätte sein Schutzengel ihn nicht sanft nach unten getragen, wäre er wohl zerrschmettert im Sand unterhalb der riesen Mauern geendet. Diese tapferen Recken kämpften mit sehr primitiven Waffen und Belagerungsgeräten. Es war ein Kampf auf Leben und Tod, da wie schon gesagt die Türme aus rotem Sandstein fast uneinnehmbar waren.
Die nächste Generation kam und stürmte die roten Festungen auf immer schwierigeren Wegen. Viele präparierten diese mit Ringen in einer Art und Weise, dass die nach ihnen Kommenden diese sicherer begehen konnten. Diese Ringe unterstanden nicht dem Herrn des Bösen, sie waren nicht in Mordor gefertigt worden; trotzdem übten sie auf manch einen eine sehr große, geradezu magische Anziehungskraft aus.
Die Schmiede, Schuster und Weber stellten immer bessere Geräte her und so wurde aus dem Kampf auf Leben und Tod ein Spiel. Doch dieses Spiel kann immer noch gefährlich sein, so man sich überschätzt, den Umgang mit den Gerätschaften nicht angemessen beherrscht oder keine Ehrfurcht und keinen Respekt vor den roten Türmen zeigt.
Jürgen der (Grau)Bärtige kam allmählich in die Jahre und so hatte er beschlossen sein Wissen über dieses Spiel an die nächste Generation weiterzugeben. Er ließ davon Kunde tun in weitem Umkreis. Sein Ruf wurde vernommen, doch zuerst folgten ihm nur wenige. Zu vorbestimmter Stunde fanden sich diese kleine Gruppe, wissbegieriger Gesellen in seiner Stammburg, hoch auf dem Wielandstein ein. Der Bärtige befragte einen jeden nach seinen bisherigen Ruhmestaten, besonders interessierte ihn welche Gemäuer er schon gestürmt habe. Sorgfältig notierte er sich dieses, denn schließlich war er für das Wohlergehen jedes Einzelnen verantwortlich.
Dann besah man die neuen Geräte und Waffen, wägte deren jeweilige Vor- und Nachteile ab und fasste einen Plan für die Reise nach Westen. Ein weiterer wilder Geselle, dessen Haut mit seltsamen magischen Zeichen verziert war bekundete, dass er sich anschließen und das Handwerk erlernen wolle. Kurzentschlossen suchte ihn der Bärtige am Reussenstein auf, um ihn näher kennen zu lernen. Damit war die Truppe komplett.
Obwohl die Wahrsager aus der Zunft der Meteorolügen nichts wirklich Gutes prophezeiten, versammelte man sich voller Optimismus eine Stunden nach der Morgendämmerung und bestieg eine Kutsche, welche von mehr als 60 Pferden gezogen wurde. Nachdem das Land der Gelbfüßler durchqueret war, galt es noch einen reißenden Strom zu überwinden und schon befanden sie sich im Reich der roten Türme. Der erste rote Fels, auf den sie trafen, hatte den ungewöhnlichen Namen Lauterschwanner Rappenfels.
Zuerst ward ein Turnier abgehalten, so dass sie in gegenseitigem Wettstreit ihre Geschicklichkeit im Umgang mit den neumodischen Werkzeugen unter Beweis stellen konnten. Alle machten ihre Sache sehr gut und so konnte man bald daran gehen den Rappen auf verschiedenen Wegen zur erstürmen. Als sich der Tag dem Ende zuneigte, stiegen alle zusammen dem Rappen aufs Haupt. Zwei ganz tollkühne Recken sprangen sogar über die Schlucht, welche vom Sattel gebildet wurde. Oben gewahrten sie eine silbernglänzende Schatulle und in dieser fanden sie ein Pergament auf dem sie ihre Namen verewigten. Bevor die Nacht hereinbrach glitten die kühnen Kämpen, einer nach dem anderen rasch an einem Seil herunter.
Sie schlugen ihr Lager in der Nähe des Reinigshofes auf. Die behagliche Behausung im Wald teilten sie sich mit einer freundlichen Gruppe vom Stamme der Pfälzer, die im weiteren Verlauf noch durch ihre außerordentlichen Verwandlungskünste für allerhand Kurzweil sorgen sollten. Nachdem das Essen bereitet und verzehrt war probierten sie noch ein süßlich schmeckendes, rotes Getränk, welches von einem beachtlichen Teil des hier ansässigen Stammes in nicht unbeachtlichen Mengen getrunken wurde. Diese Flüssigkeit machte sie glücklich und zufrieden aber sie war auch heimtückisch.
Vor allem der Graubärtige musste am nächsten Morgen feststellen, dass die Flüssigkeit, obwohl nur in geringen Mengen genossen, die Kampfeskraft geschwächt hatte. Dies war jedoch nicht weiter schlimm. Das Wetter war noch schlechter als von den Meteorolügen prophezeit. So saß man in der warmen Hütte, und ging verschiede Dinge durch, die für die Erstürmung der roten Festungen von Wichtigkeit sind. Da sich das Dach ihrer Behausung weit über die Außenwände erstreckte war es sogar möglich, die besprochenen Dinge gleich anschließend zu üben. Just als dieses Exerzieren beendet ward, endete auch der Regen und so zog die gesamte Truppe zum Bundenthaler Turm, welcher unten deutlich schmaler ist als oben und somit trotz Regen trockene Wände bot. Ihr Anführer hängte ein Seil in den unteren Teil der "Götterverschneidung" und Clemens, Tobias und Torsten kletterten emsig und mit großem Vergnügen unter dem schützenden Dache. Jürgen begab sich derweil zusammen mit dem kühnen Knappen Martin auf Erkundungsfahrt auf die Nordseite des Turms. Was sahen sie da? Dort wo der wilde Ilex wächst war das Gemäuer noch ganz trocken. So konnten sie den Turm auch noch nordseitig zu Leibe rücken. Doch plötzlich öffnete Odin die Schleusen des Himmels in bisher nicht gekannten Ausmaßen. Das Wasser schien aus allen Richtungen zu kommen und auch unter den großen Dächern blieben sie nicht verschont; zumindest der Wachthabende am Fuße der Wand musste ein gerüttelt Maß erdulden. Schnell floh man deshalb in die Kutsche. Kaum hatte man diese erreicht stoppte der Regen. Da man aber einen abermaligen heimtückischen Angriff des Wassers fürchtete, begab man sich nach Dahn zum Krämer und kaufte alles für die Bereitung des Abendmahles. Der Himmel zeigte einzelne blaue Flecken, und so wurde beschlossen einen weiteren Turm zu besichtigen. Am Bruchweiler Geierstein betrachteten sie, was die Generation vor ihnen geleistet hatte. Die "Superlative", das frühe Meisterwerk eines besonders starken und tapferen Recken aus dem Geschlecht der Güllichs, welcher auf den Namen Wolfgang getauft war, beeindruckte sie sehr. Einige berührten auch ehrfurchtsvoll den Fels und diskutierten, wie man sich bewegen müsse, um an dieser steilsten Seite des Turmes die Schwerkraft zu überwinden. Sie vernahmen die Geschichte der Erdölkatastrophe, welche über dieses Werk hereingebrochen war. Ferner hörten sie von dem großen Krieg, der zu dieser Zeit im Land der Roten Türme tobte. Bei diesem Krieg ging es hauptsächlich darum, auf welche Art und Weise die bereits erwähnten magischen Ringe anzubringen seien. Aber nicht nur Geschichte und Geschichten hatte Jürgen im Gepäck, er hatte auch ein ganzes Bündel der neumodischen Gerätschaften an den Fels geschafft und so konnten alle noch mal am Fuß des Turmes üben, wie man mit drei oder vieren dieser Teile einen Punkt errichtet der in seinen Eigenschaften einem magischen Ring gleichkommt.
Zurück in ihrer Behausung im Walde brachte man ein Brandopfer dar in der Hoffnung die Metrolügen milde zu stimmen, so dass sie für den kommenden Tag besser Wetter prophezeien würden. Sie versprachen alles wie gewünscht, doch wie sich anderntags herausstellen sollte, hielt sich der Gott des Wetters nicht an die Prophezeiung. Das Brandopfer war jedoch nicht gänzlich vergebens, da sich über der entstandenen Glut vortrefflich das Abendmahl bereiten ließ. Da es anderntags in Strömen regnete, wendete man sich zuerst wieder der Theorie zu. Um die Mittagsstunde regnete es noch immer, man verlor das Vertrauen in Odin und Orakel und beschloss gen Heimat aufzubrechen. Doch nicht ohne den Türmen noch mal einen Besuch abzustatten! Als man in der Nähe der Burg Trifels aus der Kutsche stieg hatte der Regen aufgehört und am Münzfels war, wie erwartet das Gemäuer trocken geblieben. Die wackeren Recken hatten sowohl was den Umgang mit den neumodischen Gerätschaften als auch das Vertrauen in ihre Fähigkeiten betraf große Fortschritte gemacht. So machten sich gleich zwei daran den „6-Hakenweg“ bis an die Kante des großen Daches zu bezwingen, die anderen stürmten den Fels über den „Has-Normalweg“, direkt durch das Treppenhaus der alten Rittersleut. Alle zusammen gingen sie dann noch Fensterln. Doch kein Burgfräulein warf ein Seil herunter, keine Rapunzel ihr Haar. So mussten sie sich selbst anstrengen und erreichten bald den Gipfel und beglückwünschten sich gegenseitig. Man verließ den Fensterfels mittels eines Seiltricks und begab sich zur großen Kutsche. Gesund und zufrieden traten sie, noch bevor die Abenddämmerung hereinbrach die Heimreise an. Nicht jedoch ohne zu geloben bei nächster Gelegenheit zurückzukehren in dieses magische Land.

*Fritz, Otto und Theo Mann

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