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Frage Samstags im Salbit

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7 Jahre 9 Monate her #211657 von Morchel
Morchel antwortete auf Samstags im Salbit
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7 Jahre 9 Monate her - 7 Jahre 9 Monate her #211656 von Mati
Mati antwortete auf Samstags im Salbit
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weeschwieschmään?!

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Letzte Änderung: 7 Jahre 9 Monate her von Mati.

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7 Jahre 9 Monate her - 7 Jahre 8 Monate her #211654 von Mati
Samstags im Salbit wurde erstellt von Mati
Wenn ein Bergsteiger und ein Sportkletterfuzzi alpin klettern wollen
oder
Wieder einmal kommt alles ganz anders


Schlechtwettervorhersage. Unsere Hüttenreservierung im Tennengebirge wird storniert.
3 Tage vor unserem langen Wochenende verspricht es in der Zentralschweiz schön zu werden.
Wir, das sind Volker4000 und ich, melden uns kurzentschlossen auf der Salbithütte an.

Er ist mehr Bergsteiger als Kletterer und unternimmt gerne wilde Winterbegehungen in den Alpen.
Und ich befinde mich nach Verletzung und langer Pause immer noch in der Rekonvaleszenzphase
und habe noch lange nicht meine alte Form wieder erreicht.
Entgegen unseren Vorstellungen verbringen wir den ganzen Tag auf der Autobahn.
So kommen wir gar nicht dazu wie geplant, uns nachmittags im Klettergarten der Salbithütte einzuklettern.

2 Tage stehen uns zur Verfügung. Das Blättern des Kletterführers lässt unsere Herzen höher schlagen und unserer Phantasie Flügel wachsen.
Wir finden die Niedermann/Anderrüthi am Zwillingsturm des Salbitschijen im moderaten Schwierigkeitsgrat 5c.
Über die 13 SL kann abgeseilt werden und wir haben ein Ziel, auf dem wir uns als Seilschaft aufeinander einspielen können.

Samstagmorgen 7.00 Uhr Frühstück. Knapp 30 Leute, Wanderer und Kletterer, beleben den Gastraum der gemütlichen Salbithütte.
Es geht sehr familiär zu, man kommt ins Gespräch. Bald machen sich Bedenken breit, da es die letzten Tage recht viel geschneit hat.
Der Hüttenwirt Hans Berger nimmt mit seinem Teleskop, das auf der Terrasse aufgebaut ist, die Niedermann/Anderrüthi ins Visier und
lässt uns wissen, dass die Route noch nicht kletterbar sei. Zu viel Schnee in der Tour.
Aber er nennt uns Alternativen und meint, z.B. der Ostgrat auf den Salbit und der Hüttengrat auf Gemsplaggenstock würden gehen.
Der Rest bräuchte erst einen Tag Sonne.

Der Kletterführer wird gewälzt und gegen 8.30 Uhr machen wir uns frohgemut auf den 1,5 Std. langen Zustieg zum Hüttengrat,
über welchen wir in 14 SL auf 2752m gelangen wollen. Schwierigkeit 4c, 450 m Länge, Material: Expressen, Schlingen, Friends und Rocks.
Er wird als „alpine Angewöhnungstour“ empfohlen.


(der Einstieg liegt im Morgennebel)

Die Stöcke deponieren wir am Einstieg und steigen die ersten Meter mit den steigeisenfesten Schuhen aus dem Schnee zum Standplatz,
um uns trockenen Fußes für die Tour zu wappnen. Die schweren Stiefel verschwinden im Rucksack.
Um 10.06 Uhr klettert Vo als erster munter los.

Es liegen viele Schneenester in der Route, die Sohlen werden nass und rutschen und der Rücksack ist sperrig und schwer.
Plötzlich fällt meine Wasserflasche neben mir auf den Fels und entschwindet meinen Blicken. Ein offener Reißverschluss… ich ärgere mich.
Nachdem ich in der 2. SL gleich einen kleinen Verhauer eingebaut habe und an losen Schuppen und trittlosen Platten zurück in meine Linie traversieren darf,
sind ein paar Meter flaches Gelände voll Schnee zu überwinden. Sicherungspunkte gibt es nicht. Meine Kletterschuhe sind jetzt nass. Richtige Freude will nicht aufkommen.


(zwei Seillängen durch Schnee und die Kletterschuhe sind nass)

Das ändert sich ab der nächsten Seillänge. Wir steigen abwechselnd vor und während der folgenden Kletterei ist der Fels trocken,
grandios griffig und das Panorama umwerfend. Wir haben uns eingeklettert und genießen das, was wir gerade tun mit allen Sinnen.


(Freude kommt auf)


(herrliche Granitkletterei)

Da wir nicht die einzige Seilschaft am Hüttengrat sind, kommt es kurz zu Behinderungen, als wir versuchen,
mit der uns unmittelbar folgenden Seilschaft parallel zu klettern. Nach 2 SL, wird die doppelte Seilführung als sehr behindernd empfunden.
Wir legen freiwillig eine Riegelpause ein und lassen den anderen den Vortritt.
Nach 7 Seillängen schauen wir auf die Uhr. Mein Gott, wir sind viel zu langsam.
Es ist bereits 14.00 Uhr. Stumm rechte ich mir aus, wann wir den Gipfel erreichen werden.


(Super Ambiente)


(Traumhaft schön ist es dort)

Mein Blick schweift hinüber zum Salbitschijen. Ich erkenne 2 Personen, die sich im Abstieg in dem breiten Schneekessel befinden und beobachte gebannt,
welchen Weg sie einschlagen. Sie bewegen sich in Richtung des steilen Couloirs, in dem viel Schnee liegt und ich denke mir noch, dass das mächtig gruselig aussieht.
Da möchte ich bestimmt nicht sein.

Ein weiteres mal lassen wir eine Seilschaft, zu der wir aufgeschlossen hatten ziehen, um ungehindert klettern zu können.
Um 18.00 Uhr stehen Vo und ich, 8 Std. nach dem Einstieg in die Route auf dem Gipfel, entgegen der angegebenen 3-5 Std..
Es beginnt stark zu winden und wird kühl.

Wir schauen uns um. Die vorangegangene Seilschaft befindet sich unter uns auf einem über 100 m langen flachen Grat.
Dieser ist zu überwinden, um zu einer Abseilstelle in den Schneekessel zu gelangen. Von dort geht es weiter... in das Couloir.
Mir läuft kurzfristig ein unangenehmer Schauer über den Rücken. Das ist tatsächlich unser Abstieg!


(der lange, flache Grat zur Abseilstelle)

Nach 30m abseilen vom Gipfel zum Beginn des Grats ziehen wir unsere Jacken über. Wir haben Seilsalat und es ist sehr böig. Zudem stecken bereits 8 Std. in unseren Knochen.
Wir verlieren Zeit, bis ich losgehe und die ersten 50 m über den Grat mache. Mit gutem Willen lassen sich 1-2 Sicherungen anbringen.
Der Grat ist einfach, aber ich traue dem Wind nicht. Es folgen noch mal 50 m, die wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, ehe wir die 2. Abseilstelle erreichen.
Bis wir die Schuhe gewechselt, abgeseilt, die Seile aufgenommen und verstaut haben und den Schneekessel queren, vergehen vom Gipfel aus weitere 1,5 Std.

Um 19.30 sehe ich mich vor einem steilen, haltlosen Abgrund und bekomme es mit der Angst zu tun. Vo macht ein paar Schritte vor und bemerkt, dass es schon steil sei.
Es wäre sicherer, mit dem Gesicht zur Wand abzusteigen und mit den Stiefeln Tritte in den Schnee zu hacken.
Tatsächlich kann man stabil in den Tritten stehen, aber die Situation überfordert mich, weil für mich diese Gangart und das Gelände völlig neu sind.

So bewegte mich total unsicher. Vo redet beruhigend und ermutigend auf mich ein und setzt zu Beginn des Abstiegs meine Füße mit seinen Händen in die Tritte, die er zuvor getreten hatte.
Das alles ist furchtbar und komme aus der Angstschleife nicht raus. Meine Bewegungen sind sehr langsam, meine Fäuste versenkte ich im Schnee,
der Illusion ergeben, sie würden einen nicht vorhandenen Eispickel ersetzen können und mich zur Not halten.



(Vo im steilen Couloir)

Auf Steilschnee folgten Felspassagen. Einfach zwar, aber in meinem Zustand ist nichts einfach und so bitte ich Vo mir seine Hand zu reichen.
Als moralische Unterstützung. Mit einer Engelsgeduld steht er mir zur Seite und hilft mir Schritt um Schritt dieser Rinne zu entkommen.

Nach einer Std. ruft Vo auf der Hütte an und gibt Entwarnung. Wir seien guter Dinge, was ich zu dem Zeitpunkt ganz anders sehe, und wären in einer guten Stunde unten.
Ich beneide den Mann um seinen Optimismus.

Zu Beginn meinte er, er fühle sich großartig, wie ein Bergführer. Ob er das später immer noch so sieht?
Da Schnee und Eis sein Metier sind, vertraute ich ihm voll und ganz. Tatsächlich bin ich definitiv auf seine Hilfe angewiesen. Und die kommt sehr souverän und verlässlich.

Wir stiegen ab. Meter um Meter, Schneefeld um Schneefeld, 35°, 40°, manchmal steiler. Es wird mit jedem Schritt anstrengender.
4 mal baut Vo mich auf, jetzt sei es geschafft, jetzt würde es flacher. 4 mal wird es wieder steiler. Die Tritte halten. Die Angst ist gewichen und macht der Erschöpfung Platz.

weeschwieschmään?!

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Letzte Änderung: 7 Jahre 8 Monate her von jein. Begründung: Nach Matis Anleitung geändert

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